Mittwoch, 30. Mai 2012

Ver-rückte Tage

Gestern Mittag kam ich wieder nach Hause und musste erstmal wieder bei mir ankommen.


Das Zusammensein mit 20 Menschen, den unterschiedlichsten Befindlichkeiten und den damit verbundenen fremden und auch eigenen Emotionen, das kostet Kraft und ist nicht immer einfach. Es ist wie eine Eintauchen in eine Welt, die immer mal wieder jenseits desen liegt, was man so als normal ansieht und den Blick auf das eigenen Leben verändert und zurechtrückt.
Am Samstag stand als Highlight unser Skulpturenumzug auf dem Programm. Auch hier wurde man mit Reaktionen konfrontiert, die eine breite Palette der menschlichen Verhaltensweisen wiederspiegeln.
Man wurde bewusst nicht beachtet, es gab ängstliche Blicke, aggressive Bemerkungen, Unverständnis, aber auch ein scheues Lächeln, Freude und Menschen, die sich auf unser Treiben sehr gerne einliessen.
Ich selber habe versucht behutsam auf die Menschen zuzugehen und habe im Grunde nur postive Erlebnisse gehabt. Dass man Hemmungen hat, sich auf Clowns einzulassen kann ich sehr gut verstehen und darum gehört  Nichtreagieren für mich einfach dazu und ist nicht weiter schlimm.
Ein weiteres persönliches Highlight war eine Übung, bei der jeder von uns ein Kinderlied gesungen hat. Dabei wurde man mit Hilfe von körperlicher Verausgabung, wie rennen oder schnelle, mechanische Bewegungen machen oder dass man jemanden durch den Raum zog oder in eine Kissen boxen musste wärend dem Singen, in eine Erschöpfungszustand gebracht, der emotinale Blockaden lösen soll, so das man Zugang zu seinen ureigenen Gefühlen bekommen und diese auch im Gesang ausdrücken kann. Viele mussten dabei durch das Tal der Tränen gehen oder den Gipfel der Wut besteigen.
Ich war natürlich sehr gespannt, was mich dabei erwarten würde. Nun, die einzige Anweisung, die ich bekam, war: Steh einfach still da und sing dein Lied.
Und so stand ich einfach da und habe mein "La le lu, nur der Mann im Mond schaut zu" gesungen und dabei meinen Gefühlen freien Lauf gelassen. Das war eine sehr schöne Erfahrung für mich, dass ich nur durch meinen Gesang, meine Emotionen transportieren kann und dass in den Köpfen oder im Herz der Zuschauer dadurch Bilder entstehen.

Im Juli werden wir 10 Tage nach Italien fahren und ein Strassentheater erarbeiten, dafür wurden wir in Gruppen eingeteilt. Jede Gruppe hat ein eigenes Clownsthema. Ich bin in einer Viergruppe und wir sollen poetische Zirkusclowns darstellen. Ich habe mich bereit erklärt, die Kostüme zu nähen, die bis zum nächsten Treffen im Juni fertig sein sollen. Es gibt also einiges zu tun in nächster Zeit für mich.
Hier schon mal die Daten von unseren Vorstellungen:
19. Juli 2012   21.00 Uhr – Garten Villa Morissolina in Trarego (I) (Premiere)
20. Juli 2012   21.00 Uhr – Seepromenade Cannobio (I)
21. Juli 2012   17.30 Uhr – Sempacherplatz/Vogelpark in Luzern (CH)
22. Juli 2012    11.00 Uhr – Seebühne Allenbach (D)

Donnerstag, 24. Mai 2012

Clowns gehen in Konstanz auf die Strasse


Meine Kreativität schlurft gerade lustlos in toten Hosen herum. Dabei würde ich ja schon viel lieber in einem luftigen Phantasiekleidchen herum tanzen und einen Strauss von bunten Blüten hinter mir verstreuen. Aber was nicht ist, ist nicht.
Da trifft es sich ganz gut, dass ich morgen nach Konstanz fahre und  ich mir so langsam Gedanken machen muss, was ich für Clownskleider einpacken soll. Am Samstag bin ich nämlich ein Teil einer Clown-Skulpturen-Parade in der Konstanzer Innenstadt. Wer zufällig auch dort ist, kann sich hier informieren.
Ich bin schon sehr gespannt, wie wir uns bei unserem ersten öffentlichen Auftritt anstellen werden.
Am Dienstagabend, wenn ich wieder zu Hause bin, werde ich dann sicher wieder etwas zu posten haben.
Bis dahin wünsche ich allen schöne Pfingsttage.

Samstag, 19. Mai 2012

Das lange Warten auf den Dreh

Man soll immer mal wieder Dinge tun, die man noch nie gemacht hat. Das hält das Leben spannend, heisst es.
So habe ich mich spontan angemeldet, als ich gelesen hatte, dass Bettina Oberli, die durch ihren erfolgreichen Film " Die Herbstzeitlosen" bekannte geworden ist, Statisten für einen Drehtag gesucht hat.
Gestern um 7.45 Uhr sollten wir Statisten mit eleganter Alltagskleidung im Kutheater Baden erscheinen um Publikum zu spielen. Solche Art Kleidung in meinem Kleiderschrank zu finden ist nicht ganz einfach und so sieht man mich hier, wie man mich sonst nie sieht, nämlich in gekaufter Kleidung.


Und dann begann das stundenlange Warten mit viel Tassen Kaffee.
12 Stunden später, um 19.45 Uhr, verliessen wir das Theater wieder. Abgedreht wurden in dieser Zeit mit dem Publikum drei kleinen Szenen.


Es war ein Einblick in eine andere Welt. Obwohl es wirklich viel Geduld braucht, werde ich, wenn sich die Gelegenheit bietet, sicher wieder einmal die Rolle "Allerleirauh als Statistin" spielen.

Donnerstag, 17. Mai 2012

Prag im Frühling

Wettermässig gefühlt waren die letzten Tage, die ich zusammen mit meinem Mann in Prag verbracht habe, allerdings eher dem Herbst vergleichbar.

Drei Tage haben wir uns durch die Stadt treiben lassen. Kunst, Kultur und Geschichte getankt. 
Wie hier in einem alten herunter gekommenn Haus, wo moderne tschechische Kunst ausgestellt wurde.

Kunst, die teilweise sehr abstossend war und mich nicht ansprechen konnte.  Hier ein kleines Beispiel, das vielleicht Bezug nimmt zu der fliegenpilzverlieben Kreativbloggerwelt. "Virus" heisste das Werk. ;o)


Da kann im mit diese Strassenkunst schon sehr viel mehr anfangen.


Schön gemacht war die Ausstellung im Kafkamuseum und eindrücklich der jüdische Friedhof.
Dazwischen haben wir uns immer wieder gestärkt...

und trotzdem müde Füsse geholt.



Prag ist ohne Zweifel eine schöne, unglaublich saubere Stadt, aber leider für meine Geschmack, etwas zu touristisch. So bin ich doch ganz gerne wieder in den Nachtzug nach Hause gestiegen.

Samstag, 12. Mai 2012

Ausser Spesen nichts gewesen

Als mich heute Morgen der Regen geweckt hatte, habe ich still geseufzt und mir gedacht, im Grunde kann ich gleich zu Hause bleiben. Aber eine Anmeldung ist eine Anmeldung und so bin ich tapfer zum Markt nach Aesch gefahren.
Dort angekommen musste ich feststellen, dass ich mangels Schlechtwettererfahrung keine Folie mitgenommen hatte, um meinen Stand regenfest zu machen. Ich und mein Stand konnten nur noch sang- und klanglos untergehen. Drei Stunden habe ich mich an meinem Strickzeug, wie an einem Rettungsreifen, festgehalten. Die wenigen Besucher hatten noch weniger Interesse an meinem nassem Filz, was ich ihnen nicht verübeln konnte. Mein Stand war wahrlich ein trauriger Anblick. Ich fuhr aber nicht traurig nach Hause, denn...



... dort konnte ich meine Tochter wieder in die Arme schliessen, die von einem zweiwöchigen Sprachaufenthalt in Frankreich zurück gekommen ist und zur Feier des Tage gabe es Panna Cotta mit Erdbeeren nach diesem leckeren Rezept.


Donnerstag, 10. Mai 2012

Post für das Zürcher Stimmvolk

 

Das Dorf in dem ich lebe liegt an der A4 Luzern-Zürich. Seit Eröffnung dieses Autbahnteilstückes wird unsere Dorfstrasse als Autobahnzubringer für unzählige Autos und auch für den Schwerverkehr genutzt. Diese Dorfstrasse ist gleichzeitig auch der Schulweg von über 800 Kindern. Was das heisst, kann man sich wohl selber vorstellen. Es kommt immer wieder zu gefährlichen Situationen und man kann im Grunde nur hoffe, dass nie etwas Schlimmeres passiert.
Für unser Dorf wäre eine Umfahrung ein Segen. Damit diese Umfahrung finanziert wird muss das Zürcher Stimmvolk am 23.September mit Ja stimmen.
Ich beteilige mich aktiv in der IG Sicherer Schulweg und habe heute begonnen im Dorf von Tür zu Tür zu gehen und für unserer Interessen zu werden, denn lang nicht alle sind wirklich informiert und wir brauchen ein breite Basis. Das ist eine Arbeit, die mir nicht leicht fällt, entsprechend war ich schon nervös, als ich an der ersten Tür geklingelt habe.
Nette ware bisher alle, aber die Argumente gegen den Zurbringer, zeigen auch, dass die Nach-mir-die- Sinnflut-Mentalität schon sehr verbereitet ist. Oder was soll man davon halten, wenn man hört: "Interessiert mich nicht, ich habe keine Schulkinder" oder "Ich müsst für diese Projekt einen Baum opfern und das will ich nicht".
Ich finde Landschaftsschutz auch wichtig, aber noch wichtiger ist mir der Menschenschutz.

Ich werde sicher immer mal wieder hier für die Abstimmung Werbung machen und hoffe, dass meine Zürcher Leserschaft eine Ja in die Urne legen wird.

Mittwoch, 9. Mai 2012

Aus den Untiefen meines Kleiderschrankes...

...habe ich eine Kleid gefischt, von dem ich gar nicht mehr wusste, dass ich es einmal genäht hatte.
Der Schnitt hingegen kam mir sehr bekannt vor. Es ist ein Modell aus einem Brigitte Sonderheft. Ein Kleid, das ich auch in schwarz und in abgeänderter Form in kariert besitze.
Etwas gar langweilig fand ich nun meinen Fund und ich habe ihn deshalb mit Rüschen etwas aufgepeppt. Hier zeigt sich mal wieder, dass es schon Sinn machen kann, Stoffresten nicht wegzuwerfen.


Gestern hat das Kleid noch so ausgesehen:


Welche neuen oder alten Kleider die MMMNäherinnen heute tragen, kann man wie immer hier bei Cat sehen.

Dienstag, 8. Mai 2012

Gedanken beim morgendlichen Zeitungslesen

Wörter sind oft mehrdeutig, schaffen Bilder und wecken Assoziationen. Wenn in der Zeitung von Puppenspielern die Rede ist, dann oft in Zusammenhang mit Manipulatoren, die an Fäden ziehen, um Menschen dazu zu bringen, Dinge zu tun, die sie nicht möchten. Wenn von Filz die Rede ist, dann hat das den negativen Beigeschmack von Vetternwirtschaft.
Und gerade habe ich das in der Zeitung gelesen:



Dass gleich drei Dinge, die mir wichtig sind, so negative besetzt sind, was will mir das bloss sagen?
Vielleicht sollte ich mal, statt in der Zeitung, im Kaffeesatz von meinem morgendlichen Kaffee lesen.

Montag, 7. Mai 2012

Allerleirauh auch mal shabby chic

Gestern, auf dem Weg zum einem Sonntagsbesuch bei meinen Eltern, kamen wir an eine Dorf vorbei, wo ein grosser Trödelmarkt statt fand. Ich bin im Grunde gar kein Flohmarktfan. Merkwürdigerweise mag es nicht, nicht zu wissen, wem diese alten Dinge vorher gehört haben. Aber gestern konnte ich bei drei Dingen doch nicht widerstehen. Einen Klapptoaster hat sich meine Tochter schon lange gewünscht, einen kleinen roten Koffer kann man als Clown vielleicht einmal gut gebrauchen und das kleine grüngemusterte Mokkatässchen hat mir ganz einfach gefallen.


Dieser kleine Marktbericht liefert mir jetzt eine gute Überleitung, um darauf hinzuweisen, dass ich am Samstag von 10.00 bis 13.00 Uhr in Aesch/ZH ebenfalls an einem Markt teilnehmen werde. Besuch freut mich natürlich, wie immer, sehr.

Samstag, 5. Mai 2012

Tischtheaterfiguren

Sara ist schon so etwas wie eine Stammkundin von mir, von ihr kommen immer tolle Aufträge. In der Vergangenheit durfte ich schon Pfiff und Zilla, sowie die Pippi Langstrumpf für sie filzen und nun hat sie mich gefragt, ob ich nicht ein paar Figuren von hier für ein Tischtheater für sie filzen könne.
Ich war ja gleich ganz angetan von den leicht skurilen Figuren und war selber ganz gespannt, wie ich sie mit meiner Filzhandschrift dreidimensional umsetzen könnte. 
Und das kam dabei heraus:


Tom


Tom`s Mutter


Der Bäcker


Die Erdbeermaus


Die Biene


Es sind Figuren entstanden, auf die ich selber sicher nicht gekommen wäre, aber ich habe beim Entstehungsprozess grosse Freude gehabt und sie werden mich für meine weiteren Arbeiten sicher inspirieren.